Ausbildungswege in der Informatik

Mit einer Ausbildung in der IT ist man am Puls der Zeit und hat sehr gute Chancen auf einen Job, denn österreichische Unternehmen suchen laufend gute Fachkräfte in diesem Beruf.

IT steht für "information technology" (auf Deutsch „Informationstechnologie"). Sie beinhaltet die elektronische Datenverarbeitung, sie verbindet Mensch und Technik. Informatik beschreibt als Überbegriff die Wissenschaft von der systematischen Verarbeitung von Informationen, insbesondere mithilfe von Computern. Ein wichtiger Aspekt in der Informatik ist das Coding (auf Deutsch: Programmieren). Dabei wird eine Computersprache angewendet, um zum Beispiel Websites, Software oder Apps zu programmieren. Es gibt momentan rund 500 Programmiersprachen, die auf kryptische Namen wie Java, Python, PHC, C++, Ruby oder Javascript hören. Welche der Sprachen verwendet wird, hängt ganz von der Aufgabe und dem Zweck ab. Im Idealfall beherrscht ein:e gute:r Coder:in mehrere davon.

von Sabine Stadler | | Ratgeber Lest mehr zum Thema:
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Ausbildungswege in der IT

Wer sich also vorstellen kann, die Leidenschaft zum Beruf zu machen, kann unter anderem über die folgenden Ausbildungen zur IT-Fachkraft werden. Die hier aufgelisteten Ausbildungswege haben einen Fokus auf das Bundesland Salzburg, außerdem werden mögliche Förderungen mit Schwerpunkt auf 2023 aufgelistet:

Hochschulausbildung

An den Hochschulen kann man in 6 Semestern einen Bachelor an der UnioderFHabschließen, weitere 4 Semester dauert im Schnitt das Masterstudium. Die FH bietet den Studiengang neben Vollzeit auch berufsbegleitend an. Voraussetzung ist die Matura oder die Studienberechtigungsprüfung. Um dir das Studium zu finanzieren, kannst du ein Stipendium beantragen. Falls du dich bereits über mindestens 4 Jahre hinweg selbst erhalten hast, ist das Stipendium nach Selbsterhalt möglicherweise das Richtige. Dieses deckt auch bereits die Zeit der Studienberechtigung ab. Alle Informationen hierzu findest du am Ende des Artikels.

Abend-HTL

Eine weitere Möglichkeit, im IT-Sektor Fuß zu fassen, bietet die Abend-HTL für Berufstätige mit dem Schwerpunkte Informatik. Die Studiendauer hängt vom Ausbildungsgrad ab und beträgt zwischen 3 und 5 Jahren.

Lehre

Auch die Lehre ist ein ausgezeichneter Ausbildungsweg für eine Karriere in der IT-Branche. Folgende Lehrberufe werden derzeit in Österreich ausgebildet:

Auch für Erwachsene ist eine Lehre durchaus möglich und kann zB über Lehre.Fördern oder das AMS Fachkräftestipendium gefördert werden. Die Duale Akademie der WK bietet zudem maßgeschneiderte Angebote für AHS-Maturant:innen.

Betriebliche Weiterbildung

Eine weitere Möglichkeit, Fähigkeiten und Kenntnisse im IT-Bereich aufzubauen, ist die betriebliche Weiterbildung. Diverse Bildungseinrichtungen wie BFI, WIFI, VHS, … bieten Kurse in unterschiedlichste Richtungen an. Das BFI Linz hat in der Tabakfabrik mit dem Coders.Bay eine praxisnahe Coding-Schule im Angebot. Fördermöglichkeiten gibt es neben einer Zuzahlung durch den Arbeitgeber über den Bildungsscheck, die Arbeitnehmerveranlagung sowie AMS Bildungskarenz und Bildungsteilzeit.

Falls du noch nicht sicher bist, ob eine Ausbildung bzw. ein Beruf in der IT-Branche tatsächlich das Richtige für dich ist, kannst du in den Bereich reinschnuppern, beispielsweise über das studieren?probieren! Angebot der ÖH oder du kannst beim „Coding Club“ in Salzburg anklopfen. Dieser bietet gratis Workshops für IT-Interessierte jedes Alters an, die sich mit Programmieren allgemein oder grafischer Programmierung beschäftigen wollen, mit oder ohne Vorkenntnisse.

Gewusst wie...

Studienberechtigungsprüfung - Studieren ohne Matura

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Mit der SBP hat man den Zugang zu einem bestimmten Studium (bzw. einer Studienrichtungsgruppe) in Österreich, wofür keine Matura notwendig ist. Dazu sind meist 5 Prüfungen erforderlich, die je nach Studienrichtungsgruppe unterschiedlich sind – einzig Deutsch ist immer verpflichtend.

Voraussetzungen:

  • Mindestalter 20 Jahre
  • Zulassung zu einer Studienrichtungsgruppen (nach Antrag)
  • Ausbildungsabschluss oder zumindest eine über die Pflichtschule hinausgehende praktische oder theoretische Bildung für den angestrebten Studienbereich (in manchen Fällen können hier individuelle, ergänzende Prüfungen abgelegt werden)

Gut zu wissen...

  • Die SBP ersetzt keine Aufnahmeprüfung zu einem Studium – es ist lediglich der Zugang gegeben wie mit einer Matura.
  • Der Antrag auf Zulassung zur SBP muss an einer Hochschule (Universität, Fachhochschule, Pädagogische Hochschule) oder einem Kolleg gestellt werden.
  • Es gibt Vorbereitungskurse zu den einzelnen Prüfungsfächern an Erwachsenenbildungseinrichtungen (BFI, VHS, WIFI,…) – die Prüfungen finden dann teilweise auch an der Hochschule statt.
  • Sollte nach der SBP ein Studium begonnen werden und dann ein Studienwechsel gewollt sein, müssen gegebenenfalls einzelne Prüfungen nachgemacht werden (neuer Antrag zur SBP).
  • Mit dem ersten Studienabschluss (meist Bachelor) ist dann ein Hochschulzugang zu allen Studienrichtungen möglich.
  • Universitäten und Fachhochschulen legen die Anforderungen selbst fest.

Hilfreiche Links:

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Förderungen

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Für kostenpflichtige Weiterbildungen können je nach Bundesland und individuellen Voraussetzungen unterschiedliche Förderungen in Anspruch genommen werden.

Hilfreiche Links (Bundesländer):

Hilfreiche Links (Österreichweit):

Zuletzt aktualisiert am: 29.09.2020

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Selbsterhalterstipendium

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Voraussetzungen:

  • Nachweisliche Arbeitszeit: vier Jahre (48 Monate) vor dem ersten Beihilfenbezug 
  • Einkünfte jährlich zumindest € 8.580,- (Brutto minus Sozialversicherung)
  • Zeiten des Präsenz-, Ausbildungs- oder Zivildienst bzw. Dienste nach dem Freiwilligengesetz gelten jedenfalls als Zeiten des Selbsterhaltes.
  • Waisenpension und Lehrzeiten können bei entsprechender Höhe bei der Ermittlung des Selbsterhaltes berücksichtigt werden.
  • Eine Sonderregel besteht hinsichtlich der Altersgrenze. Die allgemeine Altersgrenze von 30 Jahren (zu Studienbeginn) erhöht sich, wenn sich die Studentin/der Student länger als 4 Jahre selbst erhalten haben. Die Altersgrenze erhöht sich für jedes volle Selbsterhalter-Jahr zusätzlich um ein weiteres Jahr, jedoch maximal um insgesamt 5 Jahre.

Wichtig:

  • Bei der Berechnung werden die Einkünfte der Eltern nicht miteinberechnet, nur das Einkommen des Ehepartners/der Ehepartnerin
  • Studienerfolg ist nachzuweisen
  • Das Stipendium ist für das gesamte Studium (Mindeststudiendauer + Toleranzsemester) 12 Mal im Jahr zu beziehen

Hilfreiche Links:

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Fachkräftestipendium

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Gefördert werden neue Ausbildungen, die zu einer Höherqualifizierung und einem Abschluss in Bereichen führen, in denen ein Mangel an Fachkräften herrscht. Die förderbaren Ausbildungen sind in der Ausbildungsliste des Arbeitsmarktservice zusammengefasst.

Förderbarer Personenkreis

  • Beschäftigungslose
  • Personen, die wegen der geplanten Ausbildung karenziert sind.
  • Vormals selbstständig Erwerbstätige, deren Erwerbstätigkeit ruht.
  • Personen, die in den letzten 15 Jahren mindestens 4 Jahre beschäftigt waren, deren höchste abgeschlossene Ausbildung unter dem Fachhochschulniveau liegt und welche die Aufnahmevoraussetzungen für die in Österreich geplante Ausbildung erfüllen.

Förderbare Ausbildungen

  • Förderbar sind alle Ausbildungen gemäß Punkt 13 dieser Bundesrichtlinie, die spätestens am 31.12.2022 beginnen oder wiederaufgenommen und zur Gänze in Österreich absolviert werden.

Dauer der Förderung

  • Das Fachkräftestipendium wird für die Dauer der Teilnahme an einer Ausbildung, maximal für drei Jahre gewährt.

Wie hoch ist die Unterstützung?

  • Die Höhe des Fachkräftestipendiums entspricht mindestens der Höhe des Ausgleichszulagenrichtsatzes, Zusätzlich sind Sie in der Zeit auch kranken-, unfall- und pensionsversichert.

Hilfreiche Links:

Zuletzt aktualisiert am: 02.11.2020

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Bildungskarenz

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DieBildungskarenzist eine Vereinbarung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber für die Teilnahme an einer Bildungsmaßnahme. Während dieser Zeit wird ein Weiterbildungsgeld in Höhe des Arbeitslosengeldes ausbezahlt (jedoch min. 14,53€ ; Stand 01.02.2023)

Voraussetzungen sind unter anderem ein arbeitslosenversicherungspflichtiges Dienstverhältnis über mindestens 6 Monate beim selben Arbeitgeber (3 Monate bei Saisonbetrieben). Sowie ein Anspruch auf Arbeitslosengeld.

  • Dauer min. 2 Monate, max. 12 Monate
  • Bildungsmaßnahme muss ein Ausmaß von mindestens 20 Wochenstunden haben (inkl. Lernaufwand). Bei Betreuungspflichten für Kinder unter 7 Jahren, 16 Wochenstunden. Für Studien 8 ECTS Punkten pro Semester.
  • Während der Bildungskarenz besteht kein Kündigungsschutz
  • Kranken- und Unfallversicherungsschutz übernimmt das AMS
  • Zuverdienstmöglichkeiten in Höhe der Geringfügigkeitsgrenze (500,91€, Stand 01.01.2023)

Eine Alternative zur Bildungskarenz ist die Bildungsteilzeit. Hier muss die Arbeitszeit reduziert werden um sich weiterzubilden.

Zuletzt aktualisiert am 02.12.2020

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Bildungsscheck (Salzburg)

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Mit dem Bildungsscheck fördert das Land Salzburg berufsbezogene Aus- und Weiterbildungen. Die geförderte Maßnahme sollte direkt im Berufsleben angewendet werden können oder einen Umstieg in ein anderes Berufsfeld ermöglichen. Gefördert werden nur die Kurskosten selbst und nicht der Lebensunterhalt (vgl. Bildungskarenz).

Die Höhe der Förderung richtet sich nach verschiedenen Kriterien (Ausbildung, Alter, usw). Je nachdem bewegt sich die Förderungsobergrenze zwischen zwischen 50% und 75% der Kurskosten, bzw. 1000€ bis 2000€ Maximum.

Voraussetzungen:

  • Hauptwohnsitz in Salzburg
  • Berufsbezogene Aus- oder Weiterbildung
  • Anerkannte Bildungseinrichtung (z.B. über Zertifizierung)
  • Kurskosten von mindestens 200€ (Bagatellgrenze)
  • Der/Die Antragsteller*in muss die Kosten selbst bezahlt haben
  • Es darf kein Hinderungsgrund bestehen (siehe Förderrichtlinie)

Hilfreiche Links:

Zuletzt aktualisiert am: 11.1.2020

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Lehre für Erwachsene

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Eine Lehre ist grundsätzlich in jedem Alter möglich, wenn die Pflichtschule erfolgreich abgeschlossen wurde.

Wenn Erwachsene sich für eine Lehre entscheiden, können sich die Rahmenbedingungen für die Ausbildung jedoch verändern.

Wenn Personen bei Ausbildungsbeginn über 18 Jahre alt sind, können folgende Wege passend sein:

  • Ausnahmsweise Zulassung zur Lehrabschlussprüfung:
    für Erwachsene, die die erforderlichen Fertigkeiten und Kenntnisse im angestrebten Lehrberuf nachweisen können (z.B. mit einschlägiger Anlern- oder Hilfskrafttätigkeit mindestens im Ausmaß der Hälfte der Zeit für den entsprechenden Lehrberuf)
  • eine verkürzte Lehrzeit:
    für Personen mit Fachschulabschluss, anderem Lehrabschluss oder Matura
  • Projekt "Du kannst was!" der Arbeiterkammern Österreich:
    für Personen, über 22 Jahre, mit mehrjähriger Berufserfahrung, die in einem 4-stufigen Verfahren für eine begrenzte Liste an Lehrberufen unkompliziert zu einem Lehrabschluss kommen können. https://sbg.arbeiterkammer.at/dukannstwas
  • "Duale Akademie" der Wirtschaftskammer Österreich:
    für AHS-Maturant:innen, die in zwei bis maximal drei Jahren eine maßgeschneiderte Ausbildung zur Fachkraft mit Lehrabschluss aus einer Liste an zukunftsorientierten Berufen erhalten. https://www.dualeakademie.at/salzburg/home.html

Fördermöglichkeiten:

Je nach Alter, Erwerbstätigkeit, Bildungsabschluss etc. gibt es für Personen über 18 Jahre unterschiedliche Möglichkeiten, die Lehrausbildung zu fördern (z.B. durch AMS oder WKO). Zudem kann eine Lehre auch im Rahmen der arbeitsplatznahen Qualifizierung (AQUA) absolviert werden, wo die Kosten für die Deckung des Lebensunterhalts gesichert sind.

Für einen umfassenden Überblick über deine Fördermöglichkeiten bitte Kontakt bei der BiBer Bildungsberatung www.biber-salzburg.at und unter BILDUNGSLINE: 0800 208 400 // frage@bildungsberatung-salzburg.at

(Erstellt am 25.03.2024 von Laura Eder, BA, BiBer Bildungsberatung)

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Dieser Text ist unter CC BY 4.0 International lizenziert.

von Sabine Stadler
Sabine Stadler Arbeiterkammer Salzburg

Über die Autorin

Sabine Stadler

Sabine Stadler ist Referentin für Bildung in der Arbeiterkammer Salzburg und arbeitet derzeit am EU-Projekt Quantum mit, das sich der Qualität in der Berufsausbildung widmet. 

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