Ein Buch, das unter die Haut geht, das Augen, Ohren und Herzen öffnet für das, was ein Leben nach der Flucht bedeuten kann.
Nach der Flucht
Buchtipp
Nach der Flucht
von Ilija Trojanow
"Es gibt ein Leben nach der Flucht. Doch die Flucht wirkt fort, ein Leben lang."
Poetisch und sehr persönlich erzählt Ilja Trojanow von seinen Prägungen als lebenslang Geflüchteter. Von der Einsamkeit, die das Anderssein für den Flüchtling tagtäglich bedeutet. Davon, wie wenig die Vergangenheit des Geflüchteten am Ort seines neuen Daseins zählt. Was das Existieren zwischen zwei Sprachen mit ihm macht. Welche Lügengeschichten man als Geflüchteter den Daheimgebliebenen auftischt. Und dass man vor der Flucht wenigstens wusste, warum man unglücklich war.
Ilja Trojanow erzählt von sich selbst, zugleich ist er eine exemplarische Figur. So gelingt ihm eine Topografie des Lebens nach der Flucht, das Portrait eines Menschenschicksals, das unser 21. Jahrhundert mitprägt.
Persönlicher Eindruck
Ein Buch, das unter die Haut geht, das Augen, Ohren und Herzen öffnet für das, was ein Leben nach der Flucht bedeuten kann.
Ilija Trojanows Werk ist eine Sammlung von Gedanken und Begebenheiten, oftmals ist es ein einziger Satz. Fragmente, verstörend, bezugslos, reihen sich aneinander. Die Sätze oft kurz, wie abgehackt, auf das wichtigste komprimiert. Ausschnitte aus Erlebnissen, ohne Eingliederung, ohne Deutung werden wie lose Puzzleteile aufgegriffen. Und genau durch diese Erzählwiese erlaubt Ilija Trojanow einen tiefen Einblick in die Welt der Geflüchteten.
Erlebtes steht ohne Zuordnungsparameter, ohne Deutungssicherheit in einer Gesellschaft, die noch fremd und unberechenbar ist. Erschöpfung durch das permanente Ringen um Orientierung und das ständige Wahrnehmen des Andersseins wird fassbar.
Wem empfehle ich das Buch:
All jenen, die die Themen Leben nach einer Flucht, Integration, Orientierungsfindung in einer fremden Gesellschaft interessiert.
Verlag
S. Fischer, 2017
Zusätzliche Infos
Gesehen in der Bibliothek der BiBer Bildungsberatung
Ilija Trojanow im Literaturhaus Salzburg
Autorin
Beate Höfels-Stiegernigg
Die Liebe zur Arbeit mit Menschen, meine Begeisterung für Bücher und die Überzeugung, dass wir gemeinsam unsere Zukunft zum Guten gestalten können, haben mich zur Bildungs- und Berufsberaterin und Bibliothekarin gemacht.
www.biber-salzburg.at
Anerkennung: Im Ausland erworbene Berufsausbildung
Anerkennung von im Ausland erworbenen beruflichen Qualifikationen
In Österreich gibt es vier unterschiedliche Verfahren zur Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifikationen. Welches Verfahren zur Anwendung kommt, ist davon abhängig, für welchen Bereich die Qualifikationen benötigt werden. Informationen findet man auf Berufsanerkennung.at.
Nostrifikation
- Formale Anerkennung ausländischer Schul- und Reifezeugnisse (= Maturazeugnisse)
- Feststellung der Gleichwertigkeit mit österreichischen Schulabschlüssen
- Zuständig: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (www.bmbwf.gv.at)
Nostrifizierung
- Formale Anerkennung eines ausländischen Studienabschlusses
- Feststellung der Gleichwertigkeit mit einem österreichischen Bachelor-, Master-, Diplom- oder Doktoratsstudium
- Zuständig: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (www.bmbwf.gv.at, www.aais.at)
Gleichhaltung von Lehrabschlüssen
- Formale Anerkennung einer durch Schule und/oder Arbeit erworbenen beruflichen Qualifikation mit dem österreichischen Lehrabschluss
- Zuständig: Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (www.bmaw.gv.at)
- Bilaterale Abkommen mit einigen EU-Ländern
Berufszulassung
- Anerkennung beruflicher Qualifikationen für reglementierte Berufe (z. B. Gesundheitsberufe, Ärzte, Rechtsanwälte)
- Zuständig: Landesregierung für Gesundheitsberufe aus Drittstaaten, Sozialministerium für Ausbildungen aus der EU/EWR (www.sozialministerium.at)
Hilfreiche Links:
- Erste Informationen zur Antragsstellung - bmwfw
- Website der Berufsanerkennung in Österreich
- Anerkennungs-Wegweiser
- Kontakt bmwfw: anerkennung-lehrabschluss@bmwfw.gv.at
(Stand: 24.05.2024, erstellt von Laura Eder, BA, BiBer Bildungsberatung)
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