Nach der Flucht

Dezember Buchtipp der BiBer Bildungsberatung

Ein Buch, das unter die Haut geht, das Augen, Ohren und Herzen öffnet für das, was ein Leben nach der Flucht bedeuten kann.

Von Beate Höfels-Stiegernigg |
Nach der Flucht Buchtipp

Buchtipp

Nach der Flucht

von Ilija Trojanow

"Es gibt ein Leben nach der Flucht. Doch die Flucht wirkt fort, ein Leben lang."

Poetisch und sehr persönlich erzählt Ilja Trojanow von seinen Prägungen als lebenslang Geflüchteter. Von der Einsamkeit, die das Anderssein für den Flüchtling tagtäglich bedeutet. Davon, wie wenig die Vergangenheit des Geflüchteten am Ort seines neuen Daseins zählt. Was das Existieren zwischen zwei Sprachen mit ihm macht. Welche Lügengeschichten man als Geflüchteter den Daheimgebliebenen auftischt. Und dass man vor der Flucht wenigstens wusste, warum man unglücklich war. 

Ilja Trojanow erzählt von sich selbst, zugleich ist er eine exemplarische Figur. So gelingt ihm eine Topografie des Lebens nach der Flucht, das Portrait eines Menschenschicksals, das unser 21. Jahrhundert mitprägt. 

Persönlicher Eindruck

Ein Buch, das unter die Haut geht, das Augen, Ohren und Herzen öffnet für das, was ein Leben nach der Flucht bedeuten kann.

Ilija Trojanows Werk ist eine Sammlung von Gedanken und Begebenheiten, oftmals ist es ein einziger Satz. Fragmente, verstörend, bezugslos, reihen sich aneinander. Die Sätze oft kurz, wie abgehackt, auf das wichtigste komprimiert. Ausschnitte aus Erlebnissen, ohne Eingliederung, ohne Deutung werden wie lose Puzzleteile aufgegriffen. Und genau durch diese Erzählwiese erlaubt Ilija Trojanow einen tiefen Einblick in die Welt der Geflüchteten.

Erlebtes steht ohne Zuordnungsparameter, ohne Deutungssicherheit in einer Gesellschaft, die noch fremd und unberechenbar ist. Erschöpfung durch das permanente Ringen um Orientierung und das ständige Wahrnehmen des Andersseins wird fassbar.  


Wem empfehle ich das Buch:
All jenen, die die Themen Leben nach einer Flucht, Integration,  Orientierungsfindung in einer fremden Gesellschaft interessiert.
 

Verlag

S. Fischer, 2017

Zusätzliche Infos

Gesehen in der Bibliothek der BiBer Bildungsberatung

Ilija Trojanow im Literaturhaus Salzburg

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von Beate Höfels-Stiegernigg

Autorin

Beate Höfels-Stiegernigg

Die Liebe zur Arbeit mit Menschen, meine Begeisterung für Bücher und die Überzeugung, dass wir gemeinsam unsere Zukunft zum Guten gestalten können, haben mich zur Bildungs- und Berufs­beraterin und Bibliothekarin gemacht.
www.biber-salzburg.at

InfoboxAnerkennung: Im Ausland erworbene Berufsausbildung

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Anerkennung von im Ausland erworbenen beruflichen Qualifikationen

In Österreich gibt es vier unterschiedliche Verfahren zur Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifikationen. Welches Verfahren zur Anwendung kommt, ist davon abhängig, für welchen Bereich die Qualifikationen benötigt werden. Informationen findet man auf Berufsanerkennung.at.

Nostrifikation

  • Formale Anerkennung ausländischer Schul- und Reifezeugnisse (= Maturazeugnisse)
  • Feststellung der Gleichwertigkeit mit österreichischen Schulabschlüssen
  • Zuständig: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (www.bmbwf.gv.at)

Nostrifizierung

  • Formale Anerkennung eines ausländischen Studienabschlusses
  • Feststellung der Gleichwertigkeit mit einem österreichischen Bachelor-, Master-, Diplom- oder Doktoratsstudium
  • Zuständig: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (www.bmbwf.gv.at, www.aais.at)

Gleichhaltung von Lehrabschlüssen

  • Formale Anerkennung einer durch Schule und/oder Arbeit erworbenen beruflichen Qualifikation mit dem österreichischen Lehrabschluss
  • Zuständig: Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (www.bmaw.gv.at)
  • Bilaterale Abkommen mit einigen EU-Ländern

Berufszulassung

  • Anerkennung beruflicher Qualifikationen für reglementierte Berufe (z. B. Gesundheitsberufe, Ärzte, Rechtsanwälte)
  • Zuständig: Landesregierung für Gesundheitsberufe aus Drittstaaten, Sozialministerium für Ausbildungen aus der EU/EWR (www.sozialministerium.at)

Hilfreiche Links:

(Stand: 24.05.2024, erstellt von Laura Eder, BA, BiBer Bildungsberatung)

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InfoboxBildungsscheck (Salzburg)

Inhalt anzeigen

Mit dem Bildungsscheck fördert das Land Salzburg berufsbezogene Aus- und Weiterbildungen. Die geförderte Maßnahme sollte direkt im Berufsleben angewendet werden können oder einen Umstieg in ein anderes Berufsfeld ermöglichen. Gefördert werden nur die Kurskosten selbst und nicht der Lebensunterhalt (vgl. Bildungskarenz).

Die Höhe der Förderung richtet sich nach verschiedenen Kriterien (Ausbildung, Alter, usw). Je nachdem bewegt sich die Förderungsobergrenze zwischen zwischen 50% und 80% der Kurskosten.

Voraussetzungen:

  • Hauptwohnsitz in Salzburg
  • Berufsbezogene Aus- oder Weiterbildung
  • Anerkannte Bildungseinrichtung (z.B. über Zertifizierung)
  • Kurskosten von mindestens 200€ (Bagatellgrenze)
  • Der/Die Antragsteller:in muss die Kosten selbst bezahlt haben
  • Es darf kein Hinderungsgrund bestehen (siehe Förderrichtlinie)

Hilfreiche Links:

Zuletzt aktualisiert: 2024